Wir alle wissen, dass die beliebtesten Autofarben weltweit Weiß, Schwarz und Grau sind – Grundfarben, die eine Vorliebe für Milde zeigen, kein Wunder, dass Menschen sich schnell mit ihren Autos langweilen. Warum das? Dies könnte auf dem Wunsch nach Konformität oder der Überzeugung beruhen, dass diese Farben langfristig einen besseren Wert haben.
Nun, in letzter Zeit strebt BMW danach, die Dinge durch Innovation zu verändern, und will dies mit seinem neuen Konzeptfahrzeug, dem BMW i Vision Dee, ändern. Dieses Fahrzeug kann die Farbe ändern, Gesichtsausdrücke mit seinem Kühlergrill und Scheinwerfern mit E-Ink anzeigen und sogar ein Head-up-Display über die Windschutzscheibe projizieren. Der Kompaktwagen wurde auf der CES in Las Vegas vorgestellt und zeigt das Potenzial bestehender Technologien wie Head-up-Display und virtuellem Assistenten. BMW untersucht, wohin diese Technologien bis zum Ende des Jahrzehnts führen können.
Folgendes wissen wir bisher über dieses futuristische Luxusauto. Zunächst einmal verbessert das neue BMW-Modell die Graustufenfähigkeiten des BMW iX Flow-Konzepts durch die Verwendung von 240 farbigen E-Ink-Panels mit jeweils 32 Farboptionen. Die Paneele werden lasergeschnitten und mit der ePaper-Folie von E Ink auf die Karosserie und die Räder aufgebracht, was zu einem Auto führt, das die Farbe in jeden gewünschten Farbton oder jedes gewünschte Muster ändern kann. Die Farbänderungen verbrauchen nur Strom, und sobald der Farbton eingestellt ist, wird keine Energie benötigt. Das macht das Auto vielseitig und energieeffizient.
i Vision Dee bedeutet „Digital Emotional Experience“. Es ist auch der Titel des Sprachassistenten des Autos. BMW hat mit einer eigenen Sprachsteuerung experimentiert und auf Alexa umgestellt, will nun aber mit Dee eine eigene Sprachtechnologie entwickeln. Das Ziel ist, dass Dee wie andere Sprachassistenten funktioniert, aber auch in ein fortschrittliches Head-up-Display (HUD) integriert wird, das die gesamte Windschutzscheibe abdeckt und nicht nur einen kleinen Teil wie aktuelle Systeme.
Der BMW Mixed Reality Slider ermöglicht es dem Fahrer, das Head-up-Display (HUD) von Stufe eins, wo es auf ein schmales Band am unteren Rand der Windschutzscheibe projiziert wird, bis Stufe fünf, wo die gesamte Windschutzscheibe zu einer virtuellen Welt wird, zu verstellen und zu verdecken das wahre Äußere. Die Zwischenstufen bieten Anzeigen für Fahrinformationen, Inhalte von Kommunikationssystemen und Augmented-Reality-Projektionen (z. B. die Vorhersage des Weges eines Radfahrers im toten Winkel des Fahrers).
Während sich der Fahrer durch die Etappen bewegt, füllt die projizierte Schnittstelle mehr von der Windschutzscheibe aus, bis die reale Sicht vollständig von der virtuellen Welt verdeckt wird.
BMW sieht ein großes Potenzial in der Bildschirmprojektionstechnologie jenseits der derzeit verwendeten kleinen Head-up-Displays. Stufe fünf des i Vision Dee-Systems könnte als für ein vollständig autonomes Fahrzeug vorgesehen angesehen werden, das es den Passagieren ermöglicht, sich von der Außenwelt zu trennen und Filme oder andere Inhalte anzusehen. Allerdings hält sich BMW mit diesem Konzept zurück und verbaut keine autonome Fahrtechnik im i Vision Dee.
BMW Group Designdirektor Van Hooydonk möchte betonen, dass das i Vision Dee-Konzept nicht nur ein Wunschtraum ist. BMW untersucht aktiv die Möglichkeit, die im Konzept gezeigte Art von Head-up-Display (HUD) zu bauen. Van Hooydonk stellt fest, dass die Technologie potenzielle Vorteile hat, wie z. B. die Fokussierung des Fahrers auf die Straße und das potenzielle Ersetzen traditioneller Armaturenbrettanzeigen, was dazu führt, dass die Kombiinstrumente hinter dem Lenkrad entfernt werden.
Laut BMW wird eine Serienversion seiner neuen Head-up-Display-Technologie in Fahrzeugen ab 2025 verfügbar sein. Diese als Neue Klasse bezeichneten Elektrofahrzeuge müssen noch angekündigt werden. Obwohl das Konzept von BMW beeindruckend ist, ist es nicht das einzige Unternehmen, das an fortschrittlichen Augmented-Reality-Schnittstellen für Windschutzscheiben arbeitet. Das Schweizer Technologieunternehmen WayRay entwickelt eine ähnliche Technologie und behauptet, dass seine 3D-Bilder, die Geschwindigkeit, Reichweite, Karten und Straßenverlauf anzeigen, alle anderen bestehenden HUDs übertreffen.
Der Innenraum
Der i Vision Dee verfügt über ein minimalistisches Interieur mit nur dem Lenkrad als physische Steuerung. Der Rest wird über Sprachbefehle mit Dee und die Anpassung von Virtual und Augmented Reality gesteuert, die auf der Windschutzscheibe angezeigt werden. BMW sieht diesen Minimalismus als nachhaltigen Vorteil und der Verzicht auf physische Schaltgeräte senkt die Produktionskosten. Die fortschrittliche Projektionstechnologie des Konzepts mag anfangs teuer sein, aber BMW hat einen praktischen Ansatz, indem es Touch-Bedienelemente am Lenkrad für die Navigation integriert und ein „Hände am Lenkrad, Augen auf die Straße“-Erlebnis gewährleistet, anstatt sich nur auf ablenkende Touchscreens zu verlassen.