Wasserfahrzeuge mit Tragflächenantrieb erfreuen sich großer Beliebtheit und wohl kein anderes Boot demonstriert die Leistungsfähigkeit dieser Technologie besser als die Candela C-8 Polestar. Die C-8 ist eine Zusammenarbeit zwischen dem schwedischen Elektrobootbauer Candela und dem Automobilhersteller Polestar und vereint modernstes skandinavisches Design und Ingenieurskompetenz. Ihre auffälligen goldenen Tragflächen ermöglichen eine Höchstgeschwindigkeit von 27 Knoten und erreichen dank Gleichstrom-Schnellladung die beispiellose Ausdauer von 420 Seemeilen mit einer einzigen Ladung.
Die Einführung des Foilings begann vor über einem Jahrzehnt beim America's Cup, wo Boote Geschwindigkeitsrekorde brachen, indem sie sich über den Wasserwiderstand erhoben. Seitdem haben viele die Technik übernommen, von SailGP-Foiling-Katamaranen bis hin zu Kitesurfern und Brettern, die über den Wellen fliegen. Sogar Superyachten wie die Canova, die 2021 von Baltic Yachts gebaut wurde, verfügen über eine Foil-Unterstützung. Für Candela bestand das Ziel mit der C-8 darin, ein Elektroboot zu schaffen, das lange Strecken mit hoher Geschwindigkeit zurücklegen kann und gleichzeitig den Komfort und die Annehmlichkeiten bietet, die man von einem Luxus-Beiboot erwartet. Mit seinem emissionsfreien und geräuschlosen Betrieb bei 95 % niedrigeren Betriebskosten als ein Diesel-Pendant scheint die C-8 neue Maßstäbe für Leistung, Ausdauer und Nachhaltigkeit auf dem Wasser gesetzt zu haben.
Der Candela C-8 Polestar hat seit seinem Debüt im Jahr 2022 großen Erfolg gehabt. Bisher wurden über 150 Exemplare verkauft – damit ist er das meistverkaufte elektrische Luxusboot. Robb Report hatte im vergangenen Juli die Gelegenheit, den C-8 bei einer Probefahrt auf See auf Herz und Nieren zu prüfen. Hier sind einige bemerkenswerte Aspekte des innovativen Folienbootdesigns von Candela, die uns am meisten beeindruckt haben!
Während die auffälligen goldenen, einziehbaren Tragflügelboote optisch sicherlich Aufmerksamkeit erregen, ist es die ausgefeilte Softwaretechnik, die wahre Magie bewirkt. Candela hat den C-8 mit einem fortschrittlichen Flugsteuerungscomputer sowie Sensoren ausgestattet, mit denen der Winkel der Tragflügelboote in nur wenigen Mikrosekunden angepasst werden kann, um sich nahtlos an wechselnde Wind-, Strömungs- und Wellenbedingungen anzupassen und so die Stabilität aufrechtzuerhalten. Dieses System ermöglicht es den Tragflügelbooten, den Rumpf für eine ruhige Fahrt über die Oberfläche zu heben, sich aber auch bei Bedarf in flacheren Gewässern oder bei langsamerer Geschwindigkeit sofort wieder in die Sicherheit des Rumpfes zurückzuziehen. Durch präzise Software- und Hardwaresteuerung verwandeln sich die Tragflügelboote von einem atemberaubenden ästhetischen Merkmal in das technologische Rückgrat, das die Tragflügelleistung des C-8 ermöglicht.
Das Ingenieurteam von Candela hat ein fortschrittliches elektrisches Antriebssystem entwickelt, das speziell auf die Bedürfnisse des C-8 zugeschnitten ist. Dieser 50-kW-Pod-Motor mit Direktantrieb, genannt C-POD, soll eine Effizienz aufweisen, die viermal höher ist als die der derzeit leistungsstärksten elektrischen Außenbordmotoren. Ein Paar ultrakompakter Elektromotoren mit einer Gesamtleistung von 100 kW sind diskret unter der Wasserlinie in einer stromlinienförmigen Gondel montiert. Dort treiben sie direkt gegenläufige Propeller ohne Zwischengetriebe oder Übertragungssystem an. Diese innovative Anordnung sorgt für einen reibungslosen, leisen Betrieb und vermeidet Energieverluste und Getriebegeräusche. Das Ergebnis ist eine optimale Leistung sowohl über als auch unter der Wasserlinie für dynamisches und nachhaltiges Bootfahren.
Der Candela C-8 Polestar bietet seinen Besitzern verschiedene Konfigurationsmöglichkeiten, um sie an ihren bevorzugten Bootsstil anzupassen, und behält dabei den typischen skandinavischen Minimalismus bei, der seine Ursprünge widerspiegelt. Die Modelle sind als offener Tageskreuzer, als T-Top-Version für Sonnenschutz oder als wetterfestes Hardtop mit einziehbarem Dach für Vielseitigkeit erhältlich. Unabhängig von der Wahl steht bei der Designphilosophie von Candela die Form im Vordergrund – die Ästhetik ist klar stromlinienförmig, um das Gewicht zu minimieren, was entscheidend ist, um die bemerkenswerte Reichweite und Fähigkeiten des Bootes zu maximieren. Die aufgeräumte Ästhetik mag nicht jedermanns Geschmack ansprechen, aber beim Candela scheint sie angemessen – ein dezenter Stil, der die technischen Errungenschaften sowohl über als auch unter der Wasserlinie ergänzt. Letztendlich unterstreicht die schnörkellose Designsprache, dass dies kein gewöhnliches Boot ist.
Ergonomischer Komfort war ein zentrales Kriterium, und der C-8 verfügt über einen maßgeschneiderten Satz Carbonfasersitze, wie man sie sonst nirgendwo in der Schifffahrtsbranche findet. Sie wiegen jeweils nur drei Kilogramm und wurden in Zusammenarbeit zwischen Maria Uggla und den Automobildesignern von Polestar entwickelt, um eine geformte Stütze zu bieten, die an Rennschalensitze erinnert. Diese leichten Sitze sind mit hochwertigen Materialien und präzise profilierten Schaumstoffpolstern gepolstert und versprechen dauerhaften Komfort auch bei rasanten Fahrten. Tatsächlich hat dieselbe Mannschaft, die für die hochgelobten Sitze für Elektrofahrzeuge von Polestar verantwortlich ist, wie sie beispielsweise im im vergangenen Juli vorgestellten Concept BST zum Einsatz kamen, ihr Fachwissen eingebracht, um eine ebenso hervorragende Fahrt auf See zu gewährleisten. Durch solche Kooperationen fließen Innovationen nahtlos zwischen den Partnern bei Candela und Polestar ein und verbinden Land und Wasser zu einem Bootserlebnis der Spitzenklasse.